Landschaft

Siedlungsweise
Speziell im Napfgebiet fällt auf, dass sich auf jedem und um jeden “Hoger” und “Krachen” Höfe befinden. Früher waren es noch mehr, es werden heutzutage nicht mehr alle Landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Distanz in Luftlinie vom Dorf zu den einzelnen Höfen ist sehr nah, aber oftmals sind es lange und beschwerkliche Zufahrtswege. Alle Häuser auf dem Menzberg wurden von dem Menzberger Josef Vogel fotografiert und mit Hof-/Hausnamen archiviert, hier der Link:

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Geographie und Geologie
Das Bergland zeigt einen kreisförmigen Grundriss und weist einen Durchmesser von 25 km auf. Begrenzt wird das Napfbergland auf seiner nördlichen Seite von einer Talachse, die sich im Halbkreis von Sumiswald über Huttwil und Willisau bis nach Wolhusen zieht. Im Südosten wird das Napfgebiet durch das Entlebuch von den Voralpen getrennt. Im Südwesten bildet das Emmental respektive das Tal der Ilfis, eines rechten Seitenflusses der Emme, die natürliche Abgrenzung. Etwa in der Mitte wird das Napfbergland von Nord nach Süd von einer Kantonsgrenze durchquert: der westliche Teil gehört zum Kanton Bern, der östliche Teil zum Kanton Luzern.

Geologie
Die geologische Geschichte des Napfberglandes steht in engem Zusammenhang mit der Alpenfaltung. Nachdem die Hebung der Alpen vor rund 30 Millionen Jahren ihre stärkste Phase erlebte, verstärkte sich die Erosion des Reliefs deutlich. Flüsse verfrachteten die Gesteinsgerölle in das nördlich der Alpen gelegene Becken (das heutige Schweizer Mittelland) und lagerten sie dort ab. An denjenigen Stellen, wo grosse Flüsse das Becken erreichten, bildeten sich im Lauf der Zeit ausgedehnte Schwemmkegel, die so genannten Nagelfluhfächer. Als Nagelfluh bezeichnet man ein Gestein bestehend aus abgerundeten (durch Flüsse transportierte) Gesteinsbrocken unterschiedlicher Grösse. Diese Brocken sind durch ein feines Bindemittel, das die Hohlräume ausfüllt, miteinander verfestigt.Die ersten Nagelfluhfächer im Gebiet des Napf entstanden innerhalb des geologischen Zeitraumes Aquitanium (unteres Miozän, 23,03 bis 20,43 Millionen Jahre) und sind hier Teil der Schichtenfolge der Unteren Süsswassermolasse (bis 22,5 Millionen Jahre) im Mittelland. In den folgenden Perioden des Miozän entwickelte sich der Napffächer neben dem Hörnlifächer zum bedeutendsten Nagelfluhfächer am Nordrand der Schweizer Alpen. Das damals ganz anders als heute ausgestaltete Flusssystem lagerte riesige Mengen an Erosionsmaterial am Alpenrand ab. Aufgrund grossräumiger tektonischer Senkungen geschah dies vor etwa 22,5 bis 16,3 Millionen Jahren im Bereich eines Flachmeeres, weswegen die Ablagerungen als Obere Meeresmolasse bezeichnet werden. Danach führten Hebungsvorgänge zum Rückzug des Meeres. In der langen Ablagerungsperiode der Oberen Süsswassermolasse (vor rund 16,3 bis 5,3 Millionen Jahren) baute sich der Napffächer weiter massiv auf, so dass schliesslich allein für diesen Zeitraum eine Schichtdicke von ungefähr 1500 m erreicht wurde. Gegen Ende der Sedimentationsperiode führte die Verlagerung des Flussnetzes dazu, dass der Napffächer seine Funktion als Ablagerungsraum verlor. Schon bald entfaltete deshalb die Erosion auch hier ihre Wirkung.Aus dieser Entstehungsgeschichte leitet sich die Gesteinszusammensetzung des Napfberglandes ab. Der Hauptteil des Gebietes besteht aus Molassenagelfluh der Oberen Süsswassermolasse; in tieferen Bereichen, insbesondere am westlichen Rand der Region, treten auch Sedimente der Oberen Meeresmolasse zutage. Das Gestein zeigt eine klare Schichtung. Ablagerungssequenzen mit groben Nagelfluhkonglomeraten, die aus Zeiten erhöhter Flussaktivität und starker Erosion stammen, wechseln mit Sandsteinen und mergeligen Schichten ab. Die Schichten fallen mit einer Neigung von durchschnittlich 4 bis 8° gegen Nordwesten und Norden ein. Die grösseren Gesteinfragmente werden aufgrund ihres Gewichtes zuerst abgelagert, während feinere Korngrössen länger vom Wasser transportiert werden. Deshalb findet man in demselben Sedimentationshorizont näher am Alpenrand gröbere Gesteinsblöcke als weiter nordwärts.

Oberflächengestalt
Selbst während der Hochstadien der Eiszeiten war das zentrale Gebiet des Napfberglandes nicht eisbedeckt. Einzig am Nordhang des Napf bildeten sich jeweils einige kleine Kargletscher. Das Fehlen der Eisbedeckung ist die Ursache für die charakteristische, fluviatil geprägte Topographie des Napfgebietes. Durch die fortdauernde Wirkung der Erosion entstanden tief in die Schichten eingekerbte Täler. Das Zentrum bildet ein mehr oder weniger in West-Ost-Richtung verlaufender Grat über Geissgratfluh (1332 m ü. M.), Farnli-Esel (1383 m ü. M.), Höchänzi (1368 m ü. M.), Napf (1408 m ü. M.) und Hengst(1372 m ü. M.) inklusive ein ab Höchänzi in Süd-Nord-Richtung verlaufender Grat über Ober Scheidegg (1249 m ü. M.) und Ahorn (1139 m ü. M.) als höchste Punkte des Berglandes. Von diesem Zentralgrat laufen radial in alle Richtungen Täler (so genannte Gräben) aus, die durch schmale, aber hohe Kämme mit oft sehr steilen Hängen voneinander getrennt werden. Die Haupttäler erhalten Zufluss von zahlreichen, meist kurzen Seitentälern, die ebenfalls als tiefe und teilweise unzugängliche Gräben ausgebildet sind. Solche charakteristische Gräben sind der Hornbachgraben, der Fankhausgraben und die Fontannentäler. Die Höhe der Bergkämme nimmt vom Zentrum gegen aussen nahezu kontinuierlich ab.Aufgrund dieser Oberflächengestalt weist das Napfbergland ein sehr dichtes Gewässernetz auf. Der südliche und westliche Teil wird zur Emme entwässert, der nordwestliche Teil zur Langete, der nördliche Teil mit Luthern und Enziwigger zur Wigger und der östliche Teil mit den Quellbächen der Fontanne zurKleinen Emme.

Quelle: Wikipedia